Jahresbericht 2013/2014

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Wirtschaft

Die europäische Wirtschaft hat die Rezession des Vorjahres überwunden und ist gut in das neue Jahr gestartet. In der Eurozone sorgte die Bauproduktion und Industrieproduktion für einen starken Jahresanfang. Auch in Irland, Portugal und Spanien, die unter der Staatsschuldenkrise besonders litten und deswegen einen massiven Schuldenabbau und strukturelle Anpassungen durchführten, sind die Aussichten auf ein stärkeres Wachstum gut. Zunehmend Sorgen bereiten dagegen Italien und Frankreich, die sich grundlegenden Reformen bislang verweigert haben. Sie drohen den Anschluss zu verlieren.

Die Staatsschuldenkrise insgesamt ist in den Hintergrund getreten und belastet die Stimmung in der europäischen Wirtschaft nicht mehr. An ihre Stelle ist die nachlassende Dynamik der Weltkonjunktur getreten, die die Stimmung besonders in der Exportindustrie trübt. Die Erholung wird sich deswegen nicht weiter verstärken und das regionale Konjunkturgefälle wird bestehen bleiben. Während wir für Deutschland einen Anstieg des BIP von 2 Prozent in diesem Jahr prognostizieren, fällt dieser in Finnland (0 Prozent) und Italien (0,2 Prozent) deutlich schwächer aus. Wir gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank, besonders in Hinblick auf die einsetzende Erholung der Wirtschaft in den Staatsschuldenkrisenländern, den Leitzins niedrig halten wird. Für den Euro-Raum erwarten wir in diesem Jahr ein Wachstum von 1 Prozent.

In Großbritannien konnte die Wirtschaft 2013 – nach einem sehr schwachen Vorjahr – mit 1,7 Prozent deutlich wachsen. Ein Wachstum, welches sich unserer Meinung nach in diesem Jahr mit 2,9 Prozent beschleunigen wird. Ein ebenfalls überdurchschnittliches Wachstum, nämlich 3,5 Prozent, erwarten wir für Polen, wo die Konjunktur Dank einer starken in- und ausländischen Nachfrage das schwache Vorjahr hinter sich lässt. Weniger stark wird die türkische Wirtschaft in diesem Jahr expandieren. Mit einer Prognose von 3 Prozent für das laufende Jahr (nach 4 Prozent 2013), tragen wir der deutlichen Zinserhöhung durch die Zentralbank und der damit einhergehenden Verteuerung von Krediten Rechnung.

Deutlich anders die Situation in Singapur wo die Wirtschaft nur durch einen Arbeitskräfte-mangel, einem hohem Lohnniveau und den hohen Lebenshaltungskosten – der Economist hat Singapur zur teuersten Stadt der Welt erklärt – gebremst wird. Wir gehen daher davon aus, dass das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr mit 4,2 Prozent nahezu gleichauf mit dem des Vorjahres sein wird. Schwungvoller ist die japanische Wirtschaft in das neue Jahr gekommen. Allerdings wird dieser Schwung nicht über das Jahr anhalten, da vor dem Hintergrund einer angekündigten und zum 1. April erfolgten Mehrwertsteuererhöhung, die japanischen Konsumenten Anschaffungen vorzogen. Wir erwarten, dass die japanische Notenbank ihre Niedrigzinspolitik beibehalten und die japanische Wirtschaft in diesem Jahr um 1,8 Prozent (nach 1,5 Prozent im Vorjahr) expandieren wird.

Wirtschaftswachstum in % p.a.

  2012   2013   Prognose
2014
  Prognose
2015
       
Eurozone   - 0,6   - 0,4   1,0   1,2
EU   - 0,4   0,1   1,5   1,8
Belgien   - 0,3   0,2   0,9   0,8
Deutschland   0,7   0,4   2,0   2,0
Finnland   - 0,8   - 1,5   0,0   0,8
Frankreich   0,0   0,3   0,5   0,7
Großbritannien   0,2   1,7   2,9   2,5
Italien   - 2,4   - 1,7   0,2   0,4
Luxemburg   - 0,2   0,5   2,1   1,8
Niederlande   - 1,3   - 0,8   1,1   1,4
Österreich   0,6   0,3   1,3   1,4
Polen   1,9   1,6   3,5   4,2
Portugal   - 3,2   - 1,4   1,5   1,5
Schweden   1,3   1,5   3,0   2,8
Spanien   - 1,6   - 1,2   1,3   2,0
Tschechien   - 0,9   - 0,9   2,5   2,4
Türkei   2,2   4,0   3,0   4,1
Japan   2,0   1,6   1,8   1,5
Singapur   1,3   4,1   4,2   4,5
USA 2,8   1,9   2,2   3,0

Quelle: Commerzbank, Juni 2014